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Frauen helfen Frauen e.V. Stuttgart

und Kooperationspartner

STOP – Stuttgarter Ordnungspartnerschaft
gegen häusliche Gewalt

Geschichte und Gegenwart des Interventionsverfahrens
Seit 2001 koordiniert die Abteilung für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart mit großem Erfolg die Stuttgarter Ordnungspartnerschaft gegen häusliche Gewalt. Jährlich kommt es stadtweit zu mehr als 1500 Polizeieinsätzen und über 700 Platzverweisen. Meist sind es Männer, die bis zu 14 Tage aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden.

In einem gut abgestimmten Verfahren (siehe Organigramm) werden polizei-, ordnungsrechtliche und juristische Maßnahmen sowie psychosoziale Interventionen durch Beratungs- und Therapiehilfen für alle Beteiligten, Opfer, Täter, Kinder koordiniert und angeboten.

Interventionsverfahren wird kontinuierlich optimiert
Von Anfang an wurden die Angebote für Opfer und Täter weiterentwickelt und immer differenzierter. Vierteljährlich findet unter den beteiligten Institutionen ein moderiertes Fachtreffen statt, um Positives und Negatives im Interventionskreislauf abzugleichen und zu reagieren. So wurde für Paare, die lernen wollen, die oft während der eigenen Kindheit erlebten Verhaltensmuster – Opfer- und Tätersein – zu durchbrechen, ein sogenanntes Fairstreit-Training entwickelt (Angebot über die Fraueninterventionsstelle und Fachberatungsstelle Gewaltprävention). Sie sollen eine neue Streitkultur ohne Gewalt erlernen.

Am jährlich stattfindenden STOP-Fachkongress werden aktuelle Problem- und Handlungsfelder zu einem bestimmten Thema interdisziplinär unter Fachleuten diskutiert.
STOP als Ordnungspartnerschaft wird demnach immer weiter ausgebaut, reagiert auf neue Erkenntnisse und Handlungsbedarf im komplexen Geflecht häuslicher Gewalt.

Präventionsprojekt für Kinder, Jugendliche und Multiplikator*innen
Gefördert von der Robert Bosch Stiftung wird seit 2013 ein ganz neuer Weg beschritten: Eine koordinierte, wohnviertelbezogene Präventionsarbeit für Kinder und Jugendliche und alle Akteure in deren Umfeld. „Es gibt bereits viele Verantwortliche in den unterschiedlichsten Institutionen, vom Jugendamt bis zur Schulsozialarbeit. Wir wollen in einer gut abgestimmten Kooperation alle erfahrenen Kräfte an einen Tisch holen, eine Bestandsaufnahme machen, was es gibt, was erfolgreich ist und was neu entwickelt werden muss. Ganz wichtig erscheinen uns die Abstimmung von Handlungsmodulen und ihre nachhaltige Übernahme in den Alltagsbetrieb. So denken wir u.a. an Theaterpädagogik in den Schulen für unterschiedliche Altersgruppen, häusliche Gewalt als Zusatzpunkt in der Lehrer- und Hebammenausbildung, Sensibilisierung des sozialen Umfelds, z.B. der Nachbarschaft, um Kindern und Jugendlichen, Mädchen und Jungen, Hilfestellung zur Selbsthilfe zu vermitteln. Wenn die Statistik stimmt, dass Opfer und Täter häuslicher Gewalt dies zu fast 100% selbst in der Kindheit erlebt haben, ist umfassende und vielschichtige Präventionsarbeit der richtige Weg“ (Ursula Matschke, Leiterin der Gleichstellungsstelle).

Geschäftsführung und Koordination von STOP liegt bei der Abteilung für Chancengleichheit.

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